Zweitwohnsitze: Bevölkerung „sensibilisiert“
In Vorarlberg wurde in jüngster Vergangenheit die Frage der illegalen Zweitwohnsitze medial stark thematisiert. Jüngste Entwicklung: Die Gemeinde Lech geht rigoros mit den Inhabern dieser in Summe nicht erwünschten, weil über weite Strecken des Jahres ungenutzten Wohnsitze vor. So wurden nahezu ein Dutzend Wohnungsbesitzer angezeigt, bei denen der begründete Verdacht besteht, ihre Wohnungen trotz angemeldetem Hauptwohnsitz nur als Ferienwohnung zu nutzen. Seit zwei Jahren beschäftigt Lech einen eigenen Kontrolleur, der laut einem Bericht der ORF Vorarlberg bis zu 5o Wohnungen beobachtet und auf ihre Nutzung hin prüft.
Aufklärungkampagne
Im Kleinwalsertal läuft in Sachen Zweitwohnsitze für Ferienzwecke seit Beginn des Jahres eine intensive Aufklärungskampagne. Über die lokalen Medien und mittels einer schriftlichen Information an alle Haushalte wurde die Bevölkerung eingehend über die Problematik in Kenntnis gesetzt. Wie Bürgermeister Andi Haid verlauten lässt, habe man damit „eine Sensibilisierung erreicht“. Die Zweitwohnsitze „sind ein Thema“ und man beobachte seitens der Gemeinde genau was passiere. „Verwaltungsinterne Prüfungen“ diverser Wohneinheiten sind laut dem Gemeindechef ein aktuelles Thema. Die „Anstrengungen in diesem Bereich werden wir zielstrebig verfolgen“, meint der Bürgermeister. Diesbezüglich wartet die Gemeinde Mittelberg als Mitglied der ARGE Bergdorf, einem Zusammenschluss mehrerer Alpen-Tourismusdestinationen, noch auf eine Antwort auf die im Sommer eingereichte Petition an die Landesregierungen. Gefordert werden härtere gesetzliche Mittel, um besser gegen illegale Zweitwohnsitze vorgehen zu können. Etwa die Beweislastumkehr. Denn derzeit muss die Gemeinde den Nachweis erbringen, dass ein Wohnsitz lediglich als Feriendomizil verwendet wird. Und dass erweist sich als schwierig. Daher soll der Ball an die Wohnungsinhaber gespielt werden, die dann belegen müssten, dass die Wohnung tatsächlich als Lebensmittelpunkt fungiert und als Hauptwohnsitz genutzt wird.
Bestand nicht betroffen
Heruntergelassene Rollläden will man nicht. Das zeigen laut Bürgermeister Haid viele Mails, die die Gemeindechefs der ARGE Bergdorf-Mitgliedsgemeinden von Bürgern erhalten, die sich positiv dazu äußerten, dass „in die Sache der Zweitwohnsitzfrage Bewegung hinein kommt“. Nicht davon betroffen sind die rund 575 meist bereits Anfang der 90iger Jahre zu Ferienzwecken genehmigten Wohnungen bzw. Häuser in der Gemeinde Mittelberg. - ös -