Zwei weltweit erfolgreiche „Tüftler“ aus dem Tal
Zweite BRÜÜGE im Jahr 2015. Mit einem Thema, das für viel bislang oft nicht bekanntes Wissen sorgte. Es ging um „findige Tüftler“, wie es der diesmalige BRÜÜGE-Moderator Thomas Müller auf den Punkt brachte. Erfinder eben. Und zwar solche, die ihre Wurzeln im Kleinwalsertal haben. Ihre Erfindungen aber weltweit für Furore sorgen und über den ganzen Globus verteilt allerorts im Einsatz sind. Zwei von ihnen waren zu Gast im Walserhaus: Franz Willam und Seppl Riezler. Ihre Ideen und technischen Umsetzungen eroberten den Globus und sind aktuell überall im Einsatz. Seppl Riezler ist es, der schon seit vielen Jahren das Patent auf „Verfahren und Vorrichtung zur Inspektion von Rohrwänden“ innehat. Mit seiner Firma EAB (Electronic Apparate Bau) produziert er kleinste fahrbare Kameras, welche seine Kundschaft auch in noch so enge Röhren schauen lässt. Ein Zufall brachte den findigen Hirschegger dann zum Bau von kleinsten Kameras für den Einsatz im Kanal- und Hausbereich. Und siehe da sogar für das Schweizer Militär, wie im BRÜÜGE-Plausch herauskam. Als erste Firma fertigte Riezlers Unternehmen EAB im Kleinwalsertal industrielle Produkte.
Global Player aus dem Kleinwalsertal
Franz Willam bewegt sich auf einem anderen Feld. In Sachen Medizintechnik hat er es sehr weit gebracht. Dabei kreuzten sich die Wege von Riezler und Willam immer wieder, nachdem sie in ihrer Kindheit gemeinsam in Hirschegg die Schule besucht hatten. Franz Willam wurde bekannt mit einem Atemstrommessgerät, von ihm entwickelt in den 70ger Jahren und bis heute kontinuierlich weiter verbessert. Alles zum Wohle der Früh- und Neugeborenen, für deren komplexe Physiologie das neonatale Beatmungsmonitoring von Willam technisch umgesetzt wurde. Als Global Player werden von Willams Beatmungsgeräten pro Jahr bis zu 2500 verkauft. Und das bei einer Weltproduktion von etwa 8000 Geräten.
"Nie aufhören, seine Ideen weiter zu entwickeln"
Was für Charaktereigenschaften ein erfolgreicher Erfinder haben muss, wollte Thomas Müller von seinen Gesprächspartnern wissen. Neugierig, kreativ, stur oder auch hartnäckig sollte er sein, so das einstimmige Urteil der erfolgreichen Kleinwalsertaler. Und: Man dürfe nie aufhören, seine Ideen weiter zu entwickeln. Diesem Vorsatz folgte auch Anfang des 19. Jahrhunderts der aus dem Kleinwalsertal stammende Leo Müller. Er gilt als der Reformator der Buchdruck-Schnellpresse, die den Buchdruck vereinfachte und die Produktivität erheblich steigerte. - ös -