Kuhglockengeläut in Riezlern
Wenn der Viehscheid Landwirte und Zuschauer nach Riezlern lädt, dann ist immer ordentlich was los. Da spielt dann auch das Wetter mehr oder weniger nur eine untergeordnete Rolle. So wie auch beim diesjährigen großen Alpabtrieb, der auf dem zentralen Kanzelwandbahn-Parkplatz einiges an Unterhaltung bot. Nämlich für diejenigen, die den ganzen Sommer das Vieh auf den Alpweiden umsorgten und auch für jene, die sich das aufregende Spektakel des Viehscheids als neugierige Zaungäste nicht entgehen lassen wollten. Davon gab es wieder einmal sehr viele. Sowohl Gäste strömten an einem verregneten Tag herbei, als auch reihenweise Einheimische. Zu sehen gab es naturgemäß sehr viel. Vor allem die Protagonisten des Tages standen im Mittelpunkt: Jungvieh-, Milch- und Mutterkühe. Mehr als 650 Tiere wurden von ihren Hirten von den frühen Morgenstunden bis Mittags von ihren Sommer-Alpweiden ins Tal getrieben. Den letzten Teil der teils mühsamen Wege ging es traditionell auf der Walser- und auch auf der Schwarzwassertalstraße. Höhepunkt: Der Einzug auf den Viehscheidplatz. Am Straßenrand verfolgten wieder dicht gedrängt sehr viele Menschen das Geschehen. Und das eigentliche Übergabeprocedere am Viehscheidplatz war so wie immer eine aufregende Angelegenheit. Denn so mancher Vierbeiner wollte ganz und gar nicht auf die bereitgestellten Viehtransporter. Ein Zurück auf die Sommerweide gab es aber nicht. Dafür sorgten die Besitzer der Tiere, die immer wieder Wege fanden, ihre Heimkehrer zum Einsteigen zu bewegen. Über Lautsprecher durften vor allem die Gäste erfahren was es mit der heimischen Land- und Alpwirtschaft auf sich hat. Nach getaner Arbeit hieß es für die Hirten und das Alppersonal „Prost“ im Festzelt. Nach einem langen Alpsommer und einem anstrengenden Tag des Alpabtriebs war die Geselligkeit groß geschrieben. – ös -