Flüchtlingsfrage
Das Kleinwalsertal ist nach wie vor bereit dazu, Asylanten aufzunehmen. Rechtliche Klarheit, ob dies aufgrund der speziellen geografischen Lage des Tales überhaupt von den österreichischen Behörden erlaubt wird, gibt es aber nach wie vor nicht. Eine schon seit Wochen erwartete Nachricht von der Asylbehörde, die dem Innenministerium angegliedert ist, gibt es laut Bürgermeister Andi Haid immer noch nicht. Wie der Gemeindechef unmissverständlich klar stellt, sei die Haltung der Gemeinde Mittelberg in Bezug auf die Aufnahme von Flüchtlingen eindeutig: „Wenn wir die aktuelle Situation sehen, dann wird unsere Haltung schnell deutlich. Solidarität mit diesen Menschen, aber auch Solidarität mit den Ländern und Gemeinden sollte was die Bewältigung dieser Ausnahmesituation betrifft selbstverständlich sein.“ Die Gemeinde hat sich für die Aufnahme von bis zu 20 Asylanten bei der Asylbehörde ins Spiel gebracht. Und die Kleinwalsertaler zeigten sich hier absolut zugänglich. Zwei größere Unterkünfte, aber auch einzelne Wohnungen wurden der Gemeinde als Unterkünfte bereits angeboten. Ein Blick zurück in die Jahre Anfang der 90er zeige, so der Bürgermeister, dass die damalige Flüchtlingssituation mit Menschen aus Jugoslawien im Tal bestens bewältigt wurde. Diese Menschen sind heute bestens integriert und damit ein gutes Beispiel für die mögliche Bewältigung der aktuellen Situation.
Bürgerinformation
Auch wenn die rechtliche Situation noch nicht vollends geklärt ist, wird Ende September eine 5-köpfige Flüchtlingsfamilie aus Syrien im Tal aufgenommen. Diese wird im Pfarrheim Riezlern unterkommen, heißt es seitens der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde steht laut Bürgermeister Haid im engen Kontakt mit der Caritas und werde sich bei Bedarf entsprechend engagieren. Bevor die ersten Flüchtlinge ins Tal kommen wird es eine Bürgerinformation geben. Haid: „Wir wollen vorab gut informieren, um Bedenken und Ängste zu nehmen.“ Gleichzeitig ist man seitens der Gemeinde in „enger Abstimmung mit freiwilligen Helfern“ im Tal, die ihre Hilfe angeboten haben. Dies sei sehr erfreulich, so Haid, weil die Gemeinde „eine Begleitung und eine Integration alleine nicht leisten“ könne. - ös -