Drei Winter-Sportkanonen auf der Brüüge
Zum Auftakt der BRÜÜGE 2015 gab es aktuell erstmals keinen kulturellen Hintergrund.. Dafür wartete die Organisatoren aber mit einem Bekanntheitsfaktor der eingeladenen drei Gäste auf, der es absolut in sich hatte. Mit Steffi Schuster, Markus Eberle und Werner Schuster waren drei Wintersport-Größen aus dem Kleinwalsertal geladen, alle drei im Jahr 1969 geboren. Das Brüüge-Gespräch führte Karl Keßler. Auch für ihn etwas ganz Besonderes. Denn alle drei Sportgrößen waren in ihrer Hauptschulzeit im Tal in Keßlers Klasse. Er kannte sie also als Klassenvorstand und damit als Schüler, die laut dem Brüügeaner schon in ihrer Schulzeit etwas Besonderes an sich hatten. Als erfolgreiche Sportler trugen und tragen sie den Namen des Kleinwalsertals in die Welt hinaus – eine weitere Gemeinsamkeit der „Schneekanonen“, die so ihre Spuren hinterlassen.
Privates
Viel Interessantes entlockte Karl Keßler seinen Gästen auf der Brüüge. Etliches kam aus der privaten Schublade seiner Gesprächspartner zum Vorschein, aber auch viel Wissenswertes und bislang wohl so noch nie Gehörtes über das Sein als Spitzensportler. Kurze Filmsequenzen ließen etwa die WM-Bronzemedaillen-Fahrt von Steffi Schuster beim Abfahrtslauf in Vail (1999) noch einmal lebendig werden. Da war aber auch Werner Schusters erster Flug auf der Oberstdorfer Flugschanze (1988), den er bei einer Weite von 162 Metern perfekt in den Schnee setzte und als „riesen Erlebnis“ bezeichnete. Und einer der besten Slalomläufe von Markus Eberle, der in Todtnau (Deutschland) im Jahr 2000 im 1. Run die drittbeste Laufzeit hinunterzauberte und sich am Ende über den sechsten Gesamtrang freuen durfte. Alles Momente, die bei den drei Walser Sportkanonen noch heute tiefe Gefühle wecken.
Erholung
Wie er es denn geschafft hat, die deutschen Skispringer zur besten Skisprungnation zu machen, wollte Karl Keßler von Werner Schuster als „einer der am besten ausgebildetsten Trainer im Skisprungsport“ wissen. Mit einem „Verhältnis zu den Jungs, das geprägt ist von tiefem Vertrauen“, so Schusters Antwort über seine überaus erfolgreichen Jahre als Springerchef in Deutschland. Und warum er als deutscher Nationaltrainer so oft zum Berg Isel nach Innsbruck fährt, das wissen die rund 150 Brüüge-Besucher nun auch. Des Rätsels Lösung: Sein 11jähriger Sohn springt dort im Verein, und „ihm zuzuschauen ist Erholung für mich“, kehrte Schuster den Familienmenschen hervor. - ös -