„Ich danke Euch!“
Er ist der erste amtierende Bundeskanzler nach Bruno Kreisky im Jahr 1973, der dem Kleinwalsertal einen Besuch abstattet. Österreichs Regierungschef Sebastian Kurz ist unter großem Medienrummel heute Abend am Grenzübergang Walserschanze von viel politischer Prominenz empfangen worden. Mit dabei seitens der Regierung auch der Vorarlberger Staatssekretär Magnus Brunner. Begrüßt wurde der Kanzler von Bürgermeister Andi Haid. Auch der Landeshauptmann, Markus Wallner, sowie Sicherheits-Landesrat Christian Gantner gesellten sich zur Presserunde auf dem Parkplatz des ehemaligen Gasthofes direkt am Grenzübergang zum Allgäu. Ebenfalls dabei Oberstdorfs Bürgermeister Klaus King, die neue Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller und die Bürgermeisterin von Jungholz, Karina Konrad. Jungholz hat so wie das Kleinwalsertal seit Beginn des Corona-Lock Downs, dieselben harten Grenzschließungsmaßnahmen zu tragen.
"Vorbildlich"
Bürgermeister Andi Haid zeigte sich hocherfreut, den österreichischen Regierungschef im Tal begrüßen zu dürfen. Und das justament an dem Tag, an dem der deutsche Innenminister klarstellte, dass die Grenzbalken zwischen Österreich und Deutschland ab dem 15. Juni wieder hochgefahren werden. Dass die fünftausend Bewohner des Kleinwalsertal durch die Grenzschließung quasi in eine Dauerquarantäne versetzt wurden und diese bis zum aktuellen Tag „vorbildlich“ gemeistert haben, lobte Kurz ganz besonders. Wahrlich „keine einfache Situation“, die über die Kleinwalsertaler hereingebrochen sei. Er freue sich aber jetzt für das gesamte Tal, so der Kanzler, mit der bereits erzielten Sonderlösung für die ausgesetzten Gesundheitskontrollen auf österreichischer Seite einen ersten großen Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität gemacht zu haben. Und dieser werde nun durch die angekündigten ganzheitlichen Grenzöffnungen durch Deutschland konsequent fortgesetzt. Lob gab es explizit für Bürgermeister Andi Haid, der sich vehement für die offene Grenze eingesetzt habe. So argumentierte auch Landeshauptmann Markus Wallner, der dem Kleinwalsertaler Gemeindechef in dieser Sache eine extreme Beharrlichkeit adjustierte. Man befinde sich jetzt auf dem richtigen Weg, was gerade für die Tourismusregion Kleinwalsertal einen wichtigen Meilenstein darstelle.
Arbeitsgesräche im Walserhaus
Der Weg von der Walserschanze bis zum Walserhaus, in dem mit politischen Vertretern der Gemeinde Mittelberg und Vertretern des heimischen Tourismus in zwei Tischrunden Arbeitsgespräche geführt wurden, wurde dann länger als geplant. Zahlreiche Menschen postierten sich mit Fahnen und winkend an der Landesstraße, andere erwarteten den Bundeskanzler bei seiner Ankunft beim Walserhaus. Dieser bahnte sich ohne Hektik den Weg durch die Menge, posierte aber auch für Selfies für jung und alt - vorbildlich mit Abstand. Angekommen beim Walserhaus gab es noch außerhalb des Protokolls eine spontane Ansprache. Sebastian Kurz attestierte der Kleinwalsertaler Bevölkerung ein bemerkenswertes „Durchhaltevermögen“. Und er verpackte seine Wertschätzung in ein deutlich formuliertes „Ich danke Euch!“ – ös -